Kleine Anfrage: Lesbenfeindliche Gewalt in Berlin leicht gestiegen

Carsten Schatz, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses

Zu den Ergebnissen der von Carsten Schatz, MdA gestellten kleinen Anfrage über lesbenfeindliche Gewalt und die Reaktion der Polizei in Berlin, erklärt der Vorsitzende und Sprecher für Antidiskriminierung der Fraktion DIE LINKE. im Berliner Abgeordnetenhaus:

Die Anzahl der gegen Frauen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verübten Übergriffe ist nach Angaben der Innenverwaltung seit 2017 leicht gestiegen. Die Delikte verteilen sich über nahezu die gesamte Stadt, besonders betroffen sind Mitte und Neukölln. Insgesamt sind seit 2017 43 Fälle registriert worden, 6 davon in diesem Jahr. Schilderungen
aus der lesbischen Community legen den dringenden Verdacht nahe, dass die Dunkelziffer höher liegt.

Betroffenen ist anzuraten, sich zur Wehr zu setzen: Opfer solcher Übergriffe müssen Anzeige erstatten, Verfahrenseinstellungen sollte nach Möglichkeit widersprochen werden. Ich begrüße die Bemühungen der Berliner Polizei, in Zusammenarbeit etwa mit Vereinen wie dem L-Support e.V. Vertrauen in der Community zu schaffen. Gleichzeitig erwarte ich,
dass die Polizei Notrufmeldungen und Schilderungen der Betroffenen ernstnimmt.

Gewalt gegen LSBTI ist inakzeptabel. Die Koalition wird die im Rahmen der Initiative für Selbstbestimmung und Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt (IGSV) ergriffenen Maßnahmen bezüglich Aufklärung und Gewaltprävention, aber auch Sensibilisierung staatlicher Stellen fortführen, im Dialog mit der Community evaluieren und wenn nötig ausbauen.