Für eine soziale Offensive in der Sexarbeitspolitik

Die Linke queer

Anlässlich des internationalen Hurentags erklären Daniel Bache und Luca Renner,

Bundessprecher*innen von Die Linke queer:

Die Fans des Nordischen Modells haben in Deutschland Oberwasser. Insbesondere die Union, die sich anschickt nach der nächsten Bundestagswahl erneut den Kanzler zu stellen, treibt die Debatte um ein sogenanntes „Sexkaufverbot“ energisch voran. Allerdings sind CDU/CSU mit ihrer reaktionären Haltung nicht allein: Selbst Olaf Scholz hat sich in der Vergangenheit offen gezeigt, was Kriminalisierung und Repression in der Sexarbeit angeht.

Die progressiven Kräfte müssen endlich in die Puschen kommen und Wende in der Sexarbeitspolitik organisieren. Sexarbeiter*innen verdienen Solidarität und ein offenes Ohr. Diejenigen, die lauthals von einem Kampf gegen „Armutsprostitution“ schwadronieren, stehen sofort auf der Matte, wenn es darum geht armutsbetroffene Menschen in die Pfanne zu hauen. Die Linke queer fordert eine Abkehr vom Kriminalisierungsdiskurs. Sexarbeit muss als gesellschaftliche Realität und in ihrer Vielfalt anerkannt, die Stigmatisierung von Sexarbeiter*innen beendet werden.

Es braucht u.a. eine Stärkung der Arbeitnehmer*innenrechte, etwa durch eine vollständige Entkriminalisierung; Schutz vor Preisverfall, indem bspw. Beratung und Organisation untereinander gestärkt werden; lückenlosen Versicherungsschutz und leichteren Zugang zu PrEP/PEP; umfangreiche Investitionen in den Ausbau von Schutzwohnungen und „Housing First“-Angeboten; ein Mehr an aufsuchender Sozialarbeit und medizinischer Hilfe.