Es wird Zeit: Für ein würdiges Gedenken an die lesbischen Opfer des NS-Regimes in Ravensbrück

DIE LINKE.queer

Zur gestrigen Sitzung des Beirats der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten und der erneuten Vertagung einer Entscheidung darüber, ein offizielles Mahnmal für die lesbischen Opfer des NS-Regimes auf dem Gelände der Gedenkstätte Ravensbrück einzurichten, erklärt Bundessprecherin Luca Renner für DIE LINKE.queer:

DIE LINKE.queer nimmt entsetzt zur Kenntnis, dass der Beirat der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten in seiner heutigen Sitzung erneut keine Entscheidung getroffen hat, was das Errichten eines Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten lesbischen Frauen angeht.

Die jahrelangen Auseinandersetzungen innerhalb der Stiftung um das Projekt haben der Gedenkkultur insgesamt schweren Schaden zugefügt. Was etwa in Nürnberg möglich ist, wurde und wird hier lange verschleppt.

Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten ist angehalten, schnellstmöglich eine Entscheidung über das Projekt zu treffen und die Gedenkkugel zu realisieren. Ein entsprechend abgestimmter Vorschlag, der mittlerweile vorliegt, darf nicht länger vom Beirat blockiert werden!

Die Verfolgungsgeschichte lesbischer Frauen in Deutschland mit Blick auf die NS-Diktatur wird allzu oft bewusst unsichtbar gemacht oder schlicht nicht anerkannt.

Wir fordern die Bundesregierung und die Landesparlamente auf, entsprechend gut finanzierte Forschungsaufträge zur Verfolgung und Diskriminierung von Lesben in NS-Diktatur, BRD und DDR zu vergeben, um diesen Teil der deutschen Geschichte sorgsam aufzuarbeiten und ein würdiges Gedenken inhaltlich zu begleiten.