DIW-Studie: Antidiskriminierungskampagnen und stärkere Selbstorganisation notwendig

DIE LINKE.queer

Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und der Universität Bielefeld zur Arbeitssituation von LSBTI* kommt zu dem Ergebnis, dass etwa 40 Prozent der trans und 30 Prozent der homosexuellen Arbeitnehmer*innen im Arbeitsleben diskriminiert werden. Dazu erklären die Bundessprecher*innen von DIE LINKE.queer, Frank Laubenburg, Katharina Jahn und Daniel Bache:

Die Ergebnisse der DIW-Studie sind keine Überraschung. Viele Arbeitgeber*innen interessieren sich vor allem dann für Antidiskriminierung, wenn es um Imagepflege oder den Absatz von Pride-Merch geht. Freundliche Appelle werden das Problem der Diskriminierung nicht lösen. Wer diskriminiert, muss endlich auch Konsequenzen spüren.

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes ist nach wie vor unterfinanziert. Es braucht dort endlich eine vernünftige Ausstattung, damit die Anlaufstelle ausreichend kampagnenfähig wird, Beratungsangebote ausweiten und angemessen in die Öffentlichkeit hineintragen kann.

Der wichtigste Schlüssel im Kampf gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz bleibt jedoch die Selbstorganisation der Arbeitnehmer*innen. Queere Beschäftigte sollten sich nicht nur gewerkschaftlich organisieren, sondern auch innerhalb der Gewerkschaften queere Selbstorganisation stärken. Wir fordern den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) in diesem Zusammenhang auf, eine Antidiskriminierungskampagne zu starten, um Hilfsangebote und Selbstorganisation zu fördern. Eine besondere Beachtung muss hierbei die Situation von trans Personen finden.